Frohe Weihnachten
Wir wünschen allen frohe und ruhige Weihnachtstage!
Die Süddeutsche Zeitung nannte die FlüchtlingshelferInnen die „größte zivilgesellschaftliche Bewegung seit Jahrzehnten“. Und laut einer EKD-Studie sind es Millionen die ehrenamtlich helfen. Wir freuen uns, ein Teil davon sein zu dürfen!
Verschwörungstheorien
„Es gibt eine jüdische Weltverschwörung“. „Den Holocaust hat es nie gegeben“. „Der 11. September 2001 wurde von der US-Regierung inszeniert“. Und „der NSU ist nur eine Erfindung der Geheimdienste“. Verschwörungstheorien haben Konjunktur, sind aber kein genuin rechtsextremes Phänomen. Bei Rechtsextremen funktionieren sie aber sehr gut. Als Teil ihrer Ideologie befördern sie ein einfaches Weltbild, das die Einteilung der Welt in Gut und Böse erleichtert.
Ein Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung
Samar Yazbek (Syrien): Die gestohlene Revolution. Reise in mein zerstörtes Syrien
2012 erregte Samar Yazbeks Syrien-Bericht „Schrei nach Freiheit“ Aufsehen. Yazbek musste fliehen; seither kehrte sie mehrfach heimlich in ihre Heimat zurück und beobachtete, wie sehr sich die Revolution verändert hat: Vom friedlichen Bürgerprotest gegen die Diktatur zum bewaffneten Widerstand, dann zum Bürgerkrieg, immer stärker dominiert von islamistischen Gruppen, bis zum bloßen Albtraum, aus dem der IS den größten Nutzen zieht. Yazbeks Interesse gilt den einzelnen Menschen in diesem Wandel, deren Schicksale sie mit großer Eindringlichkeit beschreibt. Sie sind die Hoffnung Syriens – und das Ergebnis einer Gewaltspirale, die das Land täglich weiter zerstört.
Samar Yazbek (*1970 Dschabla/Syrien) veröffentlichte Romane und Erzählungen und engagierte sich als Journalistin für Bürgerrechte und die Rechte der Frauen, war Herausgeberin der Online-Zeitschrift „Woman of Syria und Autorin der Gruppe „Beirut 39“. Als im März 2011 die syrische Revolution begann, schrieb Yazbek ein Protokoll der Protestbewegung. Bald wurde sie selbst massiv verfolgt und floh mit ihrer Tochter ins Ausland. 2012 erhielt sie den britischen PEN/Pinter International Price of Courage und in Schweden den Tucholsky-Preis. Seit ihrem Exil reiste Yazbek mehrfach heimlich nach Syrien ein, um die Menschen im Bürgerkrieg zu porträtieren.
Moderation und Übersetzung: Michaela Kleinhaus, Leiterin des Arabicums im Landesspracheninstituts an der RUB
Veranstaltet in Kooperation mit dem Arabicum des LSI / Autor*innen Reihe „Beyond Violence“, gefördert von Engagement Global /// Wortwelten – Autorinnen und Autoren aus aller Welt
Der Eintritt ist frei.
Mittwoch, 9. Dezember um 19.00 Uhr
Kulturzentrum Bahnhof Langendreer
Wallbaumweg 108
44894 Bochum
Ärztekammer spricht sich für Gesundheitskarte für Flüchtlinge aus
Foto: Rasmus Schübel
Die für 2016 geplante Gesundheitskarte für Flüchtlinge, wird auch von der Ärztekammer Westfalen – Lippe unterstützt. Wir zitieren aus der Pressemitteilung: Für die Einführung einer Gesundheitskarte für Flüchtlinge hat sich die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) ausgesprochen. Kammerpräsident Dr. Theodor Windhorst plädiert dafür, Flüchtlingen einen direkten Zugang zur medizinischen Versorgung zu gewährleisten. Damit unterstützt Windhorst sowohl Bundesgesundheitsminister Gröhe als auch NRW-Landesgesundheitsministerin Steffens, die sich ebenfalls für eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge ausgesprochen haben.
„Es ist zu begrüßen, dass das Land Nordrhein-Westfalen die Gesundheitskarte für Flüchtlinge im Januar einführt. Diese Entscheidung ist Patientenschutz und Bevölkerungsschutz in einem.“ Es würden damit keineswegs falsche Anreize gesetzt. Denn den Missbrauchsmöglichkeiten würde durch die definierten Versicherungsleistungen der Gesundheitskarte entgegengewirkt. Der Kammerpräsident aus Westfalen-Lippe zeigt sich erfreut darüber, dass NRW bei der Einführung der Karte früh dabei ist. „Die anderen Bundesländer sollten baldmöglichst nachziehen.“ Den Gegnern der Gesundheitskarte für Flüchtlinge rät Windhorst, sich von den Argumenten aus dem Bundesgesundheitsministerium und dem Kanzleramt überzeugen zu lassen. „Die Karte ist aktiver Gesundheitsschutz für alle.“
Da nach Ansicht des ÄKWL-Präsidenten die Möglichkeit bestehe, dass die Eingangsuntersuchungen in den Aufnahmelagern inkomplett seien, müsste den Flüchtlingen der Weg zum Arzt ohne Umweg über das Sozialamt freistehen. Aufgrund von Stress, Unruhe oder Übersetzungsproblemen in den Einrichtungen könnten zwingend Nachbehandlungen nötig sein. Schließlich seien die Lebensverhältnisse in den Flüchtlingslagern völlig unübersichtlich. „Wir müssen die Verbreitung von hochansteckenden Krankheiten vermeiden. Bei ersten Symptomen müssen die Flüchtlinge zügig einen Arzt aufsuchen können. Wer krank ist, braucht einen Arzt und soll den auch unkompliziert aufsuchen können. Wir müssen uns unbürokratisch um die medizinische Versorgung der Flüchtlinge kümmern können.“ Die Frage der Abrechnung müsse zwar in einem entsprechenden Gesetzentwurf geregelt werden, dürfe in der politischen Diskussion aber nur nachrangig sein. „Es geht in allererster Linie um die Menschen – um die Flüchtlinge und die einheimische Bevölkerung zugleich.“
Engagementpreis NRW: Sonderpreis »Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe«
Das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW lobt in Kooperation mit der NRW-Stiftung erneut den Engagementpreis NRW aus. Unter dem Motto »Interkulturelles Miteinander – Buntes Engagement leben« werden in diesem Jahr Projekte gesucht, welche die gesellschaftliche Vielfalt in NRW abbilden, in einem partnerschaftlichen Miteinander bürgerschaftliches Engagement fördern und interkulturelle Begegnungen in und durch Engagement ermöglichen. Bewerbungen für die aktuelle Ausschreibung sind bis zum 8. November 2015 möglich.
Bürgerschaftliches Engagement ist Motor und gleichzeitig Indikator für Integration. Wer sich für die Gesellschaft einsetzt, übernimmt Verantwortung für die Gemeinschaft, identifiziert sich mit seinem Umfeld und »lebt« Partizipation. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass sich auch Menschen mit Migrationshintergrund in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens bürgerschaftlich engagieren. Kontakte zwischen Menschen aus unterschiedlichen sozialen, kulturellen oder religiösen Milieus sind von grundlegender Bedeutung für das gegenseitige Verständnis und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die Auslobung richtet sich an Vereine, Stiftungen und Bürgerinitiativen sowie an öffentliche Einrichtungen aus Nordrhein-Westfalen, die Projekte durchführen, in denen das bürgerschaftliche Engagement eine maßgebliche Rolle spielt. Ein Bezug zum Schwerpunktthema »Interkulturelles Miteinander – buntes Engagement leben« muss erkennbar sein.
Sonderpreis »Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe«
Es ist überwältigend, wie viele Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Migrationshintergrund sich z.B. über Vereine, Bürgerinitiativen oder Migrantenorganisationen in der Flüchtlingsarbeit engagieren. Sie unterstützen Flüchtlinge beim Spracherwerb, vermitteln zwischen verschiedenen Ansprechpartnern oder organisieren gemeinsame Aktivitäten für und mit Flüchtlingen. Mit den derzeit entstehenden und bereits bestehenden Initiativen setzen die Menschen in NRW ein klares Zeichen. Es heißt: aufeinander zugehen, nicht ausgrenzen. Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW vergibt dieses Jahr den Sonderpreis »Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe« für eine besonders gelungene Initiative bzw. für ein Projekt, in dem Menschen verschiedener kultureller Hintergründe – Flüchtlinge, Alteingesessene und/oder neue Anwohner – gemeinsam Engagement leben.
Sonderpreis der NRW-Stiftung
Was macht für die Menschen in NRW heute ein positives Heimatgefühl aus? Wo fühlen sie sich zuhause und wie erleben und vermitteln sie die Vielfalt ihrer kulturellen Identitäten? Die Geschichte Nordrhein-Westfalens ist geprägt von Zuwanderung. Über viele Generationen sind Menschen hierher gezogen, um Sicherheit, Arbeit und ein neues Zuhause zu finden. Die Geschichte von Migration und Integration wird in Ausstellungen und Museen präsentiert. Interkulturelle Gärten bereichern Nachbarschaften und Stadtquartiere. Dem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Die NRW-Stiftung vergibt den Sonderpreis »Vielfalt Heimat NRW« für eine besonders gelungene Initiative von ehrenamtlichen Heimatvereinen oder Naturschutzgruppen, die vorbildliche Integrationsarbeit leisten.
Weiteren Informationen und das Bewerbungsformular unter https://www.nrw-stiftung.de/news.php?nid=393
Abschlusskonzerte des Projekts „Gesungene Menschenrechte“ in Recklinghausen und Oberhausen
Oberhausen (idr). Der Duisburger Komponist und Chorleiter Axel Christian Schullz hat die Menschenrechte vertont. Für das Projekt „Smile“ (Singen mit Inspiration, Leidenschaft & Enthusiasmus) machte er aus den eher sperrigen Texten poppig-groovende Chorstücke auf Deutsch, Englisch und Zulu. Zusammen mit seinem Projektchor ging der Duisburger dann auf Tour: Acht Konzerte in neun Tagen gaben die Sänger.
Seinen Abschluss findet das ungewöhnliche Projekt mit einem Konzert in der Oberhausener Luise-Albertz-Halle am Sonntag, 25. Oktober, 11 Uhr. Vorher (am 24. Oktober) sind die gesungenen Menschenrechte noch in Recklinghausen zu hören. Der Eintritt für das Abschlusskonzert ist frei, Karten müssen vorbestellt werden.
Weitere Informationen und Karten unter: www.smiletournee.de